BBC Bayreuth Courtside 25/26 - #02 - Florian Wedell

Shownotes

🎧 BBC Bayreuth Courtside #2 – „Wir müssen uns da wieder rausziehen“ – Head Coach Florian Wedell im Klartext

Nach einem schwierigen Saisonstart spricht Head Coach Florian Wedell mit Carlo Steiner offen wie nie über Selbstkritik, Mentalität und die Erwartungen an sein Team – und an sich selbst. Warum lief es bisher nicht rund? Wie viel Druck spüren Mannschaft und Trainer wirklich? Und was braucht es, um die Wende zu schaffen?

„Wir waren zu früh zu selbstbewusst – und sind dann emotional zu schnell gecrasht.“

In dieser Folge geht’s um ehrliche Einblicke, klare Worte und den gemeinsamen Weg zurück zu alter Stärke. Ein Gespräch über Verantwortung, Leidenschaft und den Glauben daran, dass aus Rückschlägen Energie wachsen kann.

Jetzt anhören – authentisch, intensiv und mitten aus dem Herzen des Bayreuther Basketballs. 🏀💚

Transkript anzeigen

00:00:11:

00:00:26: Hallo Bayreuther Basketball-Fans und herzlich willkommen zur Folge zwei von BBC Bayreuth Courtside, produziert vom Media Hub Bayreuth, präsentiert von VFM.

00:00:35: Und mein Gast heute, ihr seht es schon, ist unser Head Coach Florian Medell, schön, dass du da bist.

00:00:40: Dankeschön.

00:00:41: Flo, wir haben ja, ich würde es mal sagen, doch einen wilden Saisonstart hinter uns, wo viele Sachen gut und auch Sachen schlecht gelaufen sind.

00:00:51: Und ich möchte heute im Podcast mit dir einfach mal analysieren, wo wir gerade stehen, was vielleicht auch nicht so funktioniert hat, wie wir uns das alle vorgestellt haben.

00:01:01: Und dann auch mal uns überlegen, wo können denn die Reise dieser Saison noch hingehen.

00:01:05: Und ich habe mir gedacht, wir ziehen das Ganze von der Mikro- und Makro-Perspektive.

00:01:08: Das heißt, wir fangen erst mal am letzten Wochenende ganz konkret bei unserem Spiel gegen die Atlet Dragons an, was wir ja nach Overtime knapp mit drei Punkten verloren haben.

00:01:16: Wie wir alle wissen, das erste und zweite Viertel war schwierig für uns.

00:01:20: Wir waren ziemlich schnell mit achtzehn Punkten hinten.

00:01:23: Vielleicht fast noch mal zusammen.

00:01:24: Was war in dieser ersten Halbzeit los?

00:01:26: Warum hat die Mannschaft zu schwer ins Spiel gefunden?

00:01:30: Ja.

00:01:30: Die Eindrücke sind sehr frisch, weil wir erst gestern die Analyse sehr tief gehen mit der Mannschaft gemacht haben.

00:01:38: Ich sehe, dass wir zwei Gesichter zeigen.

00:01:41: Wir sind natürlich sehr unzufrieden damit, was wir am Anfang defensiv abgeliefert haben.

00:01:46: Wir haben insbesondere in der Pick-and-Roll-Verteidigung einfach zu viele Fehler gemacht, wurden viel zu viel von Blöcken getroffen, sind hängen geblieben, haben es nicht geschafft, uns drüber zu kämpfen.

00:01:58: Dadurch ist dann eine Reihe an Dingen passiert.

00:02:00: Wir mussten ständig switchen, wir haben immer wieder Insight-Probleme gehabt, weil dann unsere Gargots die Bicks verteidigen mussten, gerade gegen Robert Öler mit der große Probleme gehabt, in dem Stretchboard er auf dem Feld war.

00:02:11: und einfach zu viel einfacher kassiert.

00:02:13: Auch Börne haben wir phasenweise nicht kontrollieren können, auch in der ersten Halbzeit schon.

00:02:20: Wir müssen einfach einen besseren Job machen, dazu kommt eines zum anderen, dass wir keinen Wurf treffen von außen und gefühlt bei den Spielern einfach eine sehr große Verunsicherung da ist.

00:02:30: Wir Fehler machen, die du normalerweise nicht machst, wenn du Wenn du selbst so wusst bist und wenn Dinge laufen und er so graben, wir uns im Prinzip selber einen Loch aus dem wir wieder raus klettern mussten.

00:02:43: Ab Mitte zwei das Viertel nach der Auszeit hatte ich schon eine Einung, dass wir uns auch da schon besser präsentiert haben.

00:02:49: Wir sind ja auch da schon langsam ein bisschen zurückgekommen, haben in der Pick-N-Roll-Defense ein paar Dinge verändert.

00:02:55: wurden effizienter, haben uns zurückgekämpft und haben aus meiner Sicht in der zweiten Nation ein komplett anderes Bild gezeigt.

00:03:00: Wir waren auch da nicht perfekt natürlich, haben auch da Fehler gemacht, wir haben auch da Burnham einfach nicht unter Kontrolle bekommen, aber haben auf dem Level zumindest was die Energie, was die Bereitschaft angeht.

00:03:14: verteidigt, wo wir verteidigen wollen.

00:03:15: Ich denke, das strattet auch keiner ab, dass es in der zweiten Halbzeit wesentlich besser war.

00:03:19: Woher denkst du, kam diese Unsicherheit, diese Unkonzentriertheiten, die aus dieser Unsicherheit dann wieder resultieren, dass die Mannschaft echt diese Probleme hatte?

00:03:27: Also ich rede hier wirklich von Einwürfen, die man dem Gegner an die Hände schmeißt, von Outlet-Passen, die ihm auslanden.

00:03:35: Das ist ja eine Kopfsache.

00:03:37: Ja, hundert Prozent.

00:03:40: Ich denke, dass du ein bisschen weiter zurückgehen müsstest, um das zu beantworten.

00:03:43: Das können wir gerne machen.

00:03:44: Wir haben das auch im Trainerstab sehr genau analysiert.

00:03:48: Ich denke, dass wir nach hinein gesehen Fehler gemacht haben in der Saisonvorbereitung, dass unsere Gegner nicht gut genug waren.

00:03:56: Es ist natürlich auch schwer vorherzusehen, gerade bei Teams jetzt aus Tschechien und Österreich.

00:04:04: Die meisten Genier, die wir gespielt haben, waren nicht gut genug.

00:04:06: Ich glaube, das hat dazu geführt, dass wir phasenweise in der Saisonvorbereitung vielleicht zu Selbstwurst waren, zu schnell zu Selbstwurst waren und es vielleicht auch emotional mental... ein bisschen in die Falle begeben haben, uns auf dieser Geschichte der Kontinuität plus tolle Saisonvorbereitung zu sehr auszuruhen.

00:04:26: So einen ersten Rückschlag gegen Nürnberg-Analytten beim Medikament per Click Cup hier zu Hause, wo man gesehen hat, was passieren kann, wenn wir nicht das Maximum aus uns rausholen.

00:04:39: Und ich denke, dass wir zu früh zu hoch in unseren Emotionen waren und vielleicht auch zu hoch in unserem Selbstbewusstsein waren.

00:04:47: Und bedingt durch viele Gründe Verletzung, Umstellung der Mannschaft.

00:04:53: Ja, reden wir noch drüber später.

00:04:54: Genau, reden wir gerne drüber.

00:04:56: Aber auch dann die erste Niederlage gegen Koblenz und wie er einfach nicht zusammengelaufen ist in diesem ersten Heimspiel.

00:05:07: relativ schnell emotional gecrashed sind.

00:05:09: Da kann ich ja kurz einhaken, da hat natürlich auch das Spiel in Paderborn nicht sehr geholfen.

00:05:12: Also Paderborn war eh geschwächt, ohne Klussmann, was er ihr bester offensiver Spieler ist, die auch aus der ProB kamen, auch super schwierig, dann das erste ProA-Spiel zu bestreiten.

00:05:21: Und wahrscheinlich hat das diese, sag ich mal, falsche Selbsteinschätzung ja sogar noch bestätigt, oder?

00:05:27: Genau, und auch noch ohne den Neuzugang, der noch nicht spielen konnte, weil Lizenz noch nicht da war.

00:05:31: Und wir quasi... Personell, geschwächt, Gewinner, relativ souverän.

00:05:39: Für mich war das so der zweite Zeitpunkt in der Saison, also erst in Nürnberg und dann kurz vor dem Koblenz-Spiel, wo wir zu weit oben waren.

00:05:49: Noch mal ganz kurz zurück.

00:05:49: Dann kannst du halt ganz schnell crashen und dann passiert, glaube ich, so etwas, was wir jetzt gerade sehen, dass du von sehr viel Selbstbewusstsein zu sehr wenig runterfällst und jetzt müssen wir uns da wieder rausziehen.

00:05:59: Also so ein kleiner Realitätsschock sozusagen.

00:06:02: Gehen wir noch mal ganz kurz aufs Atlenspiel.

00:06:04: Zweite Halbzeit.

00:06:05: Ihr habt euch aus dem Loch gegraben, wie du es richtig gesagt hast.

00:06:08: Aus meiner Sicht vor allem über ein viel höheres Energielabel als der Gegner.

00:06:12: Wir haben sehr gut gereboundet, was auch immer eine Einstellungssache ist.

00:06:16: Das kann man eine Mannschaft eigentlich nicht vorwerfen.

00:06:17: Also was ja gegen Koblenz zum Beispiel ein großes Problem war.

00:06:21: Dann führt man drei Minuten dreißig vor dem Ende trotzdem mit fünf Punkten.

00:06:24: Hat das Momentum auf seiner Seite, aber bringt das Spiel nicht nach Hause.

00:06:28: Hat das dann immer noch mit... fehlendem Selbstbewusstsein in der Phase zu tun, also auch in der Overtime, dass man dann trotzdem, normalerweise aus unserer Erfahrung im Basketball, wenn eine Mannschaft gerade zu Hause schafft, von einem großen Rückstand zurückzukommen, das Spiel zu drehen, ist der Gegner eigentlich kaputt.

00:06:44: Aber wir haben es eben nicht geschafft, das Spiel nach Hause zu bringen.

00:06:47: Wo siehst du da die Probleme?

00:06:49: Gut, individuelle Qualität bei Burnham, muss man auch sagen, der ein unfassbares Spiel gelegt hat und auch in der entscheidenden Phase ein paar für sie sehr wichtige Dinge gemacht.

00:06:58: Gedenken schneller habe ich das

00:06:59: gemacht.

00:07:00: Genau.

00:07:00: Also das ist schon ein Thema, wo man einfach ehrlich sein musste.

00:07:03: Wir haben ihn sehr wenig kontrollieren können, nur wenige Processions.

00:07:10: Ich denke schon, dass man in der Phase gesehen hat, dass wir zu unruhig teilweise waren, zu hektisch waren, offensiv, den anderen Turnover hatten, den du halt nicht haben kannst, wenn du einen Overtime-Spiel gewinnen willst.

00:07:24: Und dann gibt es auch einfach den einen oder anderen Wurf, den du nicht triffst und den Quarkenbrück dann halt trifft.

00:07:28: Das ist in der Oberteim auch normal, aber ich denke insgesamt ist es schon eine gewisse Unsicherheit oder vielleicht noch fehlende Erfahrung in solchen Situationen, die man uns angemerkt hat, dass wir einfach zu hektisch wurden.

00:07:41: Ich glaube auch, dass das Publikum dann eben honoriert hat in dieser zweiten Halbzeit.

00:07:45: Ich glaube, man hätte sich halt einfach in jedem Spiel diese Einstellung gewünscht von der Mannschaft.

00:07:50: Dass man bedingungslos kämpft, alles auf dem Feld lässt.

00:07:52: Nur darum geht es ja.

00:07:54: Niemand erwartet, dass wir vier bis drei Saisonspiele gewinnen, glaube ich.

00:07:56: Aber eben, dass die Mannschaft wirklich um jeden Ballbesitz kämpft und fightet.

00:08:01: Und man das Gefühl hat, wir haben alles auf dem Feld gelassen.

00:08:05: Das langt halt meistens dann ... ... um es dann nach Hause zu holen.

00:08:11: Absolut.

00:08:11: Und dass es auch etwas mit wir sehr unzufrieden sind.

00:08:15: Und dass wir auch sehr ... offen und ehrlich innerhalb der Mannschaft ansprechen.

00:08:22: Ich muss sagen, ich bin trotz allem kein Fan davon, zu dem Zeitpunkt zu früh in der Saison dann auch in der Öffentlichkeit von mir aus alles schlecht zu reden, weil ich möchte meine Mannschaft in Schutz nehmen und ich möchte diesen Prozess helfen, dass wir uns aus diesem Loch rausziehen und nicht destruktiv werden.

00:08:39: Es ist offensichtlich, dass wir nicht da sind, wo wir sein wollen und das sprechen wir intern auch super hart und klar an und arbeiten sehr hart an den Dingen.

00:08:46: Und gleichzeitig denke ich, ist es wichtig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, so dass wir erst ein paar Spiele gespielt haben und für uns wichtig ist, wie reagieren wir jetzt da drauf und nicht nur auf uns drauf zu hauen, auch in der Vergangenheit gerichtet, sondern in die Gegenwart gerichtet, was können wir jetzt besser machen, wie können wir uns da rausziehen?

00:09:04: Alles andere wird Würden uns nicht raushalten, glaube ich.

00:09:06: Gehen wir mal ein paar Schritte zurück.

00:09:08: Wie war denn deine eigene Erwartungshaltung zum Beginn der Preseason?

00:09:11: Also, hast du dich mit dem Geschäftsführer mal abgestimmt?

00:09:14: Wo wollen wir uns denn diese Saison positionieren?

00:09:17: Ja, klar.

00:09:19: Natürlich ist die Erwartungshaltung, dadurch, dass wir es geschafft haben, Spieler zu halten, mit dieser Kontinuität ganz automatisch gestiegen.

00:09:29: Sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei uns.

00:09:30: Das ist auch, glaube ich, vollkommen in Ordnung, weil man hat auch über die letzten Jahre gesehen, dass viele Teams, die Kerne zusammengehalten haben, das auch geschafft haben, relativ heiß in die Saison rein zu starten.

00:09:40: Und natürlich war das auch unser Ziel.

00:09:42: Also, unser Ziel war, in die Saison gut rein zu starten.

00:09:45: Das haben wir mit dem Panabornspiel geschafft und haben es danach halt nicht geschafft, aufrecht zu erhalten auf dem Level, wo wir es brauchen.

00:09:54: Und die Idee war, uns so nah wie möglich an diesen Playoff-Kampf dran zu positionieren und so lange wie möglich in der Saison da dran zu sein und eine Chance zu haben.

00:10:07: Und klar, wenn ich jetzt über meine persönliche Erwartung spreche, ich gehe ja nicht in eine Saison rein mit der Idee, wir wollen jetzt mal dreizehn da werden.

00:10:15: So, natürlich möchte ich die Playoffs.

00:10:16: Und natürlich bin auch ich enttäuscht.

00:10:21: dass wir aktuell nicht auf dem Level performen, auf dem wir performen können.

00:10:25: Und das ist meine Aufgabe der Mannschaft, daraus zu helfen und nicht, sie schlecht zu machen.

00:10:29: Genau.

00:10:29: Und ich glaube, das war so ein bisschen eine Fehlwahrnehmung auch seitens des Umfelds in Bayreuth.

00:10:35: Weil die hatten das gleiche Gefühl wie du.

00:10:37: Die haben sich auch gedacht, okay, viel Kontinuität in Kader.

00:10:41: Eigentlich musste auch auf jeden Fall eine bessere Saison dabei rausspringen als die letzte.

00:10:44: Und wie du es richtig gesagt hast, normalerweise sorgt Kontinuität auch für Stabilität bei dem Saisonstart.

00:10:49: Das war jetzt nicht da.

00:10:51: Beziehungsweise nur bedingt da.

00:10:53: Und dann hast du jetzt natürlich in der PK-Versuch oder in der Pressekonferenz nach Adlern versuchst, das Ganze erstmal wieder zu sagen, die Mannschaftenschutz zu nehmen, zu sagen, wir befinden uns immer noch im Prozess, wir sind immer noch eine junge Mannschaft und wir müssen den Jungs Zeit geben.

00:11:06: Aber wenn eben du ganz viele Menschen hast, die eine ganz andere Erwartungshaltung an diese Saison hatten, dann wollen die nach fünf Spielen einfach nicht hören.

00:11:13: Wir brauchen mehr Zeit, wir müssen dem Prozess verfolgen, sondern am Moment mal.

00:11:16: letztes Jahr hatten wir einen langen Prozess.

00:11:19: Und jeder hat gehofft, dass wir an diesem Prozess, der, sag ich mal, gegen Ende, dass er das Song dann wirklich zu sehen war, anknüpfen.

00:11:26: Und deswegen sind die Leute sauer wegen der Diskrepanz.

00:11:28: Und weil du dann halt eben sagst, im Endeffekt waren es von dir Worte, die hätten wir auch letztes Jahr im Januar hören können.

00:11:35: Und ich versteh's so, dass es da in der Wahrnehmung von außen, das passt für viele Leute in dem Fall nicht zusammen.

00:11:41: Schätzt das mal ein.

00:11:43: Ich verstehe, dass das so wirken kann und meine Perspektive ist, wenn ich eine Mannschaft habe, die offensichtlich in dem Moment verunsichert ist und nicht auf dem Level performt, auf dem sie performen möchte und ich gleichzeitig jeden Tag im Training sehe, dass diese Mannschaft sich den Arsch aufreißt und alles dafür tut, um besser zu spielen und es einfach nur aus welchem Grund auch immer nicht hinkriegt, das aus Paket zu bringen, was sie jeden Tag im Training zeigen.

00:12:10: Dann stelle ich mich nicht hin, nach einem Spiel, in dem wir offensichtlich, wo in dem offensichtlich dieser Knoten geplatzt ist, zu spät, gebe ich zu.

00:12:20: Aber der Knoten ist offensichtlich geplatzt.

00:12:22: Wir haben es geschafft, auf die Art und Weise zu spielen, wie wir wollten.

00:12:24: Wir haben es geschafft, eine Atmosphäre zu kreieren in dieser Halle, gemeinsam mit den Fans, wo es sich wirklich toll anfühlt.

00:12:30: Es fühlte sich an, wie wir sind... Also, es kann nichts schiefgehen.

00:12:34: Wir kommen zurück in dieses Spiel.

00:12:36: Also, auch schon als wir noch mit zehn hinten waren, man hatte das Gefühl, wir kommen zurück.

00:12:38: Ja,

00:12:39: das Momentum hat gedreht.

00:12:40: Es hat sich komplett gedreht.

00:12:41: Und wenn ich wahrnehme, dass diese Mannschaft hart arbeitet jeden Tag, dass genau in diesem Spiel irgendwann der Knoten geplatzt ist, dann stelle ich mich ja nicht danach hin und hau drauf.

00:12:50: Das ist einfach aus Trainerperspektive, das Falsche auf eine Mannschaft drauf zu hauen, die gerade gefühlt verstanden hat, was sie tun kann, wie sie rauskommt, wie sie sich selber helfen kann, aus diesem Sumpf rauszuziehen, indem sie sich offensichtlich gerade befindet.

00:13:05: Ich verstehe, dass das so rüber kommt.

00:13:07: Ich nehme das auch gerne auf mich.

00:13:09: Also wenn diese Negativität, wenn Leute das falsch verstehen, wenn ich das falsch ausdrücke, das in Ordnung, dann nehme ich das auf mich, das ist kein Problem.

00:13:14: Aber meine Aufgabe ist, dieser Mannschaft zu helfen, auf dem höchsten möglichen Niveau zu performen.

00:13:18: Und wenn ich das Gefühl habe, ich muss sie dafür in Schutz nehmen, positiv pushen, dann werde ich das genauso machen.

00:13:23: Ich glaube, keine Art Erwarte, dass du auf die Mannschaft drauf schlägst.

00:13:26: Das möchte ich, glaube ich, auch keiner, das ein Coach, sage ich mal, seine Mannschaft nach vorne schiebt und sagt, die haben den Fehler gemacht, nicht ich.

00:13:34: Ich glaube, es war eher dann die Aussage, die er dann auch auf der Meinwelle diese Woche lief, wo du halt einfach gesagt hast, Leute, eure Erwartungshaltung an die Mannschaft ist zu groß und das verunsichert die Mannschaft bei Heimspielen.

00:13:43: Jetzt haben wir aber gerade drüber gesprochen, dass die Erwartungshaltung von dir, von uns als Organisation, von den Spielern sicherlich auch und von den Fans, so im Groben eigentlich die gleiche Überfordersaison.

00:13:53: Nämlich, wir wollen besser werden als letztes Jahr und wenn alles gut läuft, kämpfen wir um den achten Playoffplatz.

00:13:59: Und diese Erwartungshaltung, die wir alle an uns selbst haben, die haben wir alle nicht erfüllt.

00:14:04: Und ich glaube, deswegen war diese Aussage vielleicht auch gar nicht die, hinter der du eigentlich stehst.

00:14:09: Das war wahrscheinlich einfach emotional aus diesem Moment geboren, dass du gesagt hast, Leute, eure Erwartungshaltung an den Erfolg unserer Mannschaft ist eine komplett andere als die Realität.

00:14:19: Verstehst du, was ich meine?

00:14:20: Ich verstehe, was du meinst.

00:14:23: Ich muss sagen, da bin ich vielleicht auch geprägt, aus dem was letzte Saison passiert ist.

00:14:27: Wir hatten schon Phase der letzten Saison, wo auch in der öffentlichen Wahrnehmung es so wirkte, als würden wir unter einem extremen Druck stehen, obwohl wir ganz, also wenn du jetzt einfach nur mal Budget anguckst, Möglichkeiten und so weiter, überhaupt nicht da sind.

00:14:43: Und ich glaube schon, dass wir in der letzten Saison Phasen hatten, wo diese Erwartungshaltung und auch die Realität sehr weit auseinandergeklafft.

00:14:50: Stimmt

00:14:50: mich dazu.

00:14:51: So, und ich muss sagen, manchmal fühlt sich das einfach noch so an.

00:14:56: Und das kann natürlich auch bei mir sein.

00:14:58: Das kann auch meine Wahrnehmung sein.

00:15:00: Vielleicht ist die auch falsch.

00:15:01: Vielleicht sind wir auch viel weiter darin, dass wir inzwischen alle on the same page sind und verstehen, wo die Organisation ungefähr ist.

00:15:09: Ich habe trotzdem nach wie vor das Gefühl, in Gesprächen, mit Fans, in der Öffentlichkeit, wenn mich jemand anspricht, wenn ich in der Stadt bin.

00:15:16: Und es ist einfach so.

00:15:18: ein Bauchgefühl, was immer mal wieder hochkommt, ist, dass wir schon noch uns sehr zurücksehen an die alten Zeiten.

00:15:26: Was auch verständlich ist und absolut in Ordnung ist.

00:15:29: Aber es fühlt sich aber manchmal so an.

00:15:33: Ich kann da keine Zahlen dranpacken, keine Fakten für liefern.

00:15:36: Ich kann einfach nur sagen, es fühlt sich für mich so an.

00:15:39: Und wenn es sich für mich so anfühlt, kann es natürlich auch sein, dass es sich für den einen oder anderen Spieler so anfühlt.

00:15:43: Und das ist einfach nur, was ich damit sagen wollte.

00:15:45: Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir nach wie vor als Organisation uns wünschten, wir würden BBL spielen und wünschten, wir wären irgendwie in europäischen Wettbewerben und noch nicht zu einhundert Prozent verstanden haben, dass wir aktuell mal, was unser Budget und unsere Möglichkeiten angeht, im Mittelmaster pro A sind.

00:16:01: Und wir wollen uns da jetzt rausarbeiten und wir wollen den nächsten Schritt gehen und wir sind in dem Sinne eine junge Organisation mit vielen jungen Menschen, die alles dafür tun, sich da rauszuentwickeln.

00:16:10: Und es fühlt sich manchmal für mich nicht so an, als ob das bei jedem angekommen ist.

00:16:14: Das ist auch nicht bei jedem angekommen.

00:16:15: Ich glaube, dass es im Kopf bei den meisten schon angekommen ist, aber nicht im Herzen.

00:16:20: Und ich mach mal eine ganz kurze Zeitreise, nur, dass man so ein bisschen die Gefühlshistorie des Bayreuther Basketballs aus den letzten, ich sag mal, fünf Jahren ein bisschen nachvollziehen kann.

00:16:29: Du weißt das selber, wir haben über zehn Jahre BBL gespielt.

00:16:32: Damals sind wir aufgestiegen, in den ersten Jahren.

00:16:34: Da hat natürlich auch keiner ein Problem damit gehabt, dass wir vier Jahre gegen den Abstieg gespielt haben.

00:16:38: Es ist immer so, wenn du von unten nach oben kommst, hast du das erst mal vom Druck her immer einfacher, weil jeder weiß erst mal, was Sache ist, dass du dich erst mal etablieren musst.

00:16:45: Schwieriger ist es, wenn du von oben nach unten kommst.

00:16:47: Das ist uns dann in den Jahr- und Jahrzehnten passiert.

00:16:49: Der Hauptsponsor hat sich zurückgezogen.

00:16:51: Man musste kleinere Brötchen backen.

00:16:52: Man kann vom internationalen Niveau.

00:16:54: Das ist eh schon mal schwierig.

00:16:56: Die Bamberger haben eine ähnliche Geschichte hinter sich.

00:16:57: Wenn man von oben kommt, die Fallhöhe ist noch mal groß.

00:17:00: Und finanziell war es dann einfach so, das konnte man nicht mehr auffangen.

00:17:03: Man ist abgestiegen.

00:17:05: Dann hatte man das ja mit Laden Triancic, wo man zumindest laut Aussage der Organisation einen Playoff, ein Playoff-Budget hatte.

00:17:13: Man hat dieses Ziel deutlich verfehlt, muss man sagen.

00:17:17: Heißt, man hat schon mal hier wieder die Riesenenttäuschung gehabt, okay, wir fallen jetzt noch tiefer als wir eigentlich hätten müssen.

00:17:24: Weil jeder Absteiger hat zumindest das Ziel Playoffs.

00:17:26: Ich kenne keinen, der nach unten kommt und sagt, okay, vielleicht halten wir die Klasse in der Pro-A.

00:17:31: Hat Göttingen nicht, hat die Tübingen nicht.

00:17:33: Auch wenn Tübingen kein Aufstiegskandidat war, die sind auf jeden Fall ein Playoff-Kandidat gewesen letztes Jahr und wahrscheinlich dieses Jahr auch.

00:17:38: Dann war letztes Jahr, ich würde es einfach mal in den Rebuilden ändern, mit dir, junger Coach, junge Mannschaft.

00:17:43: Es wurde kommuniziert, dass der Etat wesentlich geringer ist, als im Jahr zuvor.

00:17:47: Das hat glaube ich ein bisschen gedauert, es hat auch sportlich nicht geklappt, bis wir dann irgendwann mal zum Jahreswechsel ungefähr eingeordnet haben, wer wir jetzt gerade sind.

00:17:55: Nämlich eine Mannschaft mit einem Etat aus dem unteren Drittel würde ich jetzt einfach mal sagen, unter der Hälfte, unteres Drittel, wo auch immer.

00:18:02: Jetzt haben wir die Kurve bekommen letztes Jahr, dass wir zumindest, sag ich mal, soliden strukturierten Basketball spielen, wo du auch mal jemanden schlägst, der besser ist als du, wo du nicht bei jedem Spiel gegen den guten Gegner gleich mit dreißig auf die Mütze bekommst.

00:18:14: Wie du selber gesagt hast, die letzten zehn Spiele waren eine deutliche Aufwärtstendenz zu erkennen.

00:18:19: Und diese Kurve, die ich jetzt gezeichnet habe, wir fliegen von da oben, runter, runter, runter.

00:18:24: Und irgendwann, okay, das Tal ist jetzt endlich mal erreicht.

00:18:26: Jetzt sind wir quasi hier.

00:18:28: Und jetzt machen wir aber quasi wieder den hier.

00:18:31: Und ich glaube, diese Erwartungshaltung kommt genau daher.

00:18:34: Im Kopf haben die das schon alle begriffen.

00:18:36: Aber in den Herzen sind sie immer noch Fans von der Champions League-Mannschaft.

00:18:39: Ob das Berechtigt ist oder nicht?

00:18:41: Es spielt überhaupt keine Rolle.

00:18:42: Aber wir reden ja auch von Menschen, die sind seit zwanzig, fünf und zwanzig, teilweise dreißig Jahren beim Bar oder Basketball dabei.

00:18:47: Die haben alles miterlebt.

00:18:48: Wir sind in den neunzigern auch schon mal abgestiegen und wieder aufgestiegen.

00:18:51: Und sie möchten halt, glaube ich, einfach Hoffnung haben.

00:18:54: Und Hoffnung, dass es besser wird.

00:18:56: Nicht, dass wir im nächsten Jahr die beste Mannschaft der Proase.

00:18:59: Nur, dass es diese Aufwärtstrende erkennbar ist.

00:19:02: Diese Hoffnung, die wir jetzt alle hatten.

00:19:03: Die du hattest, die ich hatte.

00:19:05: Ich bin auch hier in diesen Verein gekommen, weil ich irgendwie letztes Jahr gespürt habe.

00:19:08: Ich glaube, Jetzt geht es aufwärts.

00:19:10: Und ich habe Bock, da mitzumachen.

00:19:13: Und daher kommt das.

00:19:14: Und deswegen ist dieses Gefühl auch in der Stadt da.

00:19:17: Und momentan bestätigen wir es einfach noch nicht, diesen Trend vom letzten Jahr.

00:19:21: Auch wenn wir dann im Bremerhaven mal mit Kevon, mit Terry, mit Mo, mit Lenny und mit Nut spielen, schaffen wir es trotzdem nicht, diese defensive Identität, die wir letztes Jahr hatten, aufs Feld zu bringen.

00:19:30: Und das ist, glaube ich, die Sache, was die Fans einfach nicht nachvollziehen können.

00:19:33: Warum sind wir gefühlt schon wieder da, wo wir letztes Jahr am Oktober waren?

00:19:38: Und das ist, glaube ich, der Punkt, wo du in dem Moment vielleicht einfach mal sagen musst, okay, das verstehe ich, ich arbeite daran, dass es besser wird und ich bin mit mir selber unzufrieden, was wir momentan aus unseren Möglichkeiten machen.

00:19:49: Ja.

00:19:50: So, jetzt hast du was zu sagen.

00:19:51: Jetzt habe ich sehr lang gesprochen.

00:19:54: Also, ich finde das absolut nachvollziehbar und es ist ja auch schön, dass diese Liebe für den Sport hier gibt in Bayern, aber das ist ja eines der besonderen Dinger in diesem Standort, dass hier so viel Tradition und so viel Liebe dafür ist.

00:20:06: Und ich habe einfach nur die Sorge, dass wir uns darüber dann irgendwann in Negativität verlieren zu früh.

00:20:15: Und das ist einfach, was ich versucht habe, anzusprechen in diesem Statement, ist, wir wollen ja alle das Gleiche.

00:20:22: Also ich meine, ich bin genauso enttäuscht von dem Saisonstart, wie das die Fans sind, die darüber sprechen mit Sicherheit.

00:20:29: Also Wir beschäftigen uns jeden Tag damit, wie wir das hinkriegen, auf einem besseren Niveau zu performen.

00:20:36: Und ich glaube, für uns ist es einfach nur wichtig, dass wir einander gegenseitig dabei helfen, der Mannschaft zu helfen.

00:20:45: Das ist meine Aufgabe jeden Tag im Training und auch am Spieltag, der Mannschaft zu helfen, dass sie selbstbewusst auftritt und das Maximum aus sich rausholt.

00:20:55: Und ja, ich sehe das als... als den wichtigsten Baustein für die nächsten paar Wochen.

00:21:03: Weil am Ende des Tages, was ich wahrnehme, ist, wir haben vier Spiele gespielt, wir haben Ander performt und es ist noch eine lange Saison vor uns.

00:21:13: Also sehe ich überhaupt keinen Grund, warum wir unsere Ziele nicht erreichen sollten.

00:21:16: Ich sehe auch keinen Grund, irgendwas anzupassen in der Erwartungshaltung, in unserer Idee.

00:21:20: Wir wollen selbst wo es rangehen an die nächsten Spiele.

00:21:23: Wir wissen, wir haben einen tafe Sauswärtsspiel, bei dem wir auf der anderen Seite aber auch nichts zu verlieren haben in Hagen.

00:21:29: Und wir haben dann ein Stretch zu Hause mit vier heimspielenden Folgen, der für uns unfassbar wichtig sein wird natürlich.

00:21:37: Und alles, was ich mir wünsche, ist, dass wir gemeinsam als Standort dafür sorgen, dass diese Mannschaft mit allem Selbstwusstsein, was sie haben kann, in diesen Stretch rein geht und alles, was ich rausholt.

00:21:50: Ich glaube, das möchte jeder.

00:21:51: Und ich glaube, es geht auch öfters mal viel mehr darum, auf die Art und Weise, wie sich die Mannschaft dann eben präsentiert.

00:21:57: Wir haben darüber gesprochen, eben nicht verunsichert, sondern zumindest alles auf dem Feld lässt, ihr Potenzial auch abruft.

00:22:04: Auch von der Körpersprache her.

00:22:05: Wir spielen jetzt in Hagen.

00:22:07: Die Chance dieses Jahr für einen Team aus der unteren der Belleneffel in Hagen zu gewinnen ist wahrscheinlich fünf Prozent.

00:22:12: Wir sind einfach eine superstarke Mannschaft dieses Jahr.

00:22:15: Aber es ist ein Unterschied, ob du dich damit vierzig abschlachten lässt oder ob du Hagen einfach einen heißen Fight lieferst, wo sie im vierten Viertel aufgrund ihrer extrem hohen Qualität das Ding halt einfach nach Hause holen.

00:22:24: Ja.

00:22:24: Ich glaube, genau diese Sachen sind es.

00:22:26: Das war auch, glaube ich, das Problem von vielen beim Spiel im Bremerhaven.

00:22:29: Natürlich kannst du im Bremerhaven verlieren.

00:22:31: Ja.

00:22:31: Kein Thema.

00:22:32: Die Frage ist halt nur, wie verliest du im Bremerhaven?

00:22:34: Wie präsentierst du dich als Mannschaft?

00:22:36: Und ich glaube, das ist der wichtigste Punkt.

00:22:37: Ich glaube, sobald unsere Fans, unsere Sponsoren das Umfeld merkt, diese Mannschaft lässt alles auf dem Feld.

00:22:44: Und wenn wir aufgrund von vielleicht auch Fehlern, aber auch von mangelnder individueller Qualität, weil wir gegen den steigen Gegnerspielen das Spiel nicht gewinnen, ist das für niemanden hier ein Problem.

00:22:54: Aber wir wollen alle, dass wir wirklich hundertzehn Prozent geben.

00:22:57: Und für diese Einstellung ist nun mal auch der Coach mit verantwortlich.

00:23:01: Dass das funktioniert.

00:23:03: Hast du recht?

00:23:03: Also die Verantwortung nehme ich auch auf mich.

00:23:05: Und das ist exakt das, was wir hier auch besprechen.

00:23:09: Also wenn du gestern unsere Team-Meeting gesehen hattest, das ging nur da.

00:23:12: Es ging nur um unsere Körpersprache, um unsere Intensität.

00:23:16: Man sagt so Sense of urgency im Basketball.

00:23:19: Also so immer.

00:23:20: immer breit zu sein und schnell zu reagieren auf alles und einfach aktiv, also nicht reaktiv, sondern aktiv, proaktiv sich zu verhalten.

00:23:32: Plus viele defensive Themen, die wir angesprochen haben.

00:23:34: Also genau das sind unsere Themen.

00:23:37: Wir wissen darum, ich bin selbst enttäuscht darüber und wir arbeiten hart daran, dass es besser wird.

00:23:42: Genau, weil ich denke, diese Vergleich zur letzten Saison kommt bei vielen auch, weil wir jetzt halt nach diesen vier Spielen, ich glaube, wieder knapp ninety Punkte kassieren.

00:23:51: Und ich glaube, wir brauchen eine starke, defensive Identität, um Spiele zu gewinnen.

00:23:56: Ist so.

00:23:57: Ja, außer Frage.

00:23:58: Also, es ist auch das, womit wir uns die ganze Preseason beschäftigt haben, umso mehr sind wir natürlich nicht glücklich damit, dass wir es nicht haben zeigen können bisher.

00:24:06: Aber das ist ... Siebzig Prozent unserer Trainingsinhalte sind defensiv strukturiert.

00:24:12: Woran

00:24:12: mangelt deiner Meinung nach?

00:24:14: Warum wir es immer noch nicht so schaffen, wie zum Beispiel die letzten zehn Spieler der Rückgründe zu verteidigen?

00:24:19: Liegt es auch daran, dass wir mit Tagé vielleicht einen ganz anderen Spielertypen eingeplant hatten, der uns defensiv anders weitergeholfen hätte?

00:24:28: Ich möchte das Thema Tagé nicht zu hochhängen, in dem Sinne, dass er es verletzt.

00:24:32: Er würde uns sehr lange nicht helfen können und er ist jetzt aktuell nicht Teil dessen, was wir machen.

00:24:37: Insofern denke ich, ist es meine Aufgabe, als Trainer dafür zu sorgen, dass wir in der Konstellation, an der wir sind, auf dem höchstmöglichen Level performen und jetzt auch nicht ausreden suche.

00:24:50: Natürlich muss man sagen, dass Tagé eingeplant war, als eine Art defensiver Anker auf den Positionen V und V und dass er uns sicherlich sehr viel Füßes und Möglichkeiten für Switching-Lineups gegeben hätte.

00:25:07: Dem ist jetzt nicht so und wir haben mit Atem jemanden gefunden, der aus meiner Sicht uns sehr viel geben kann, auch am Wochenende gezeigt hat, dass er uns viel geben

00:25:18: kann.

00:25:18: Den Block in den Viertel kurz vor Schluss.

00:25:20: Ja, absolut.

00:25:20: Und der noch natürlich ein komplett anderer Spielertyp ist.

00:25:23: Also in vielerlei Hinsicht ist er ein ganz anderer Spielertyp.

00:25:26: Also auch da müssen wir natürlich unsere, oder mussten wir unsere Rotation teilweise etwas verändern, die Rollen ein bisschen verschieben.

00:25:34: Also es hat sich schon was verändert dadurch.

00:25:36: Insofern darf man das sicherlich nicht außer Acht lassen, dass es ein kleiner Teil ist in unserer Situation.

00:25:43: Und ich denke aber für uns ist das Hauptthema, dass wir, wie gesagt, zu selbstwurst waren, ein bisschen zu passive wurden in manchen Situationen, uns nicht einfach nicht geschafft haben, konstant genug.

00:26:05: die Dinge zu zeigen.

00:26:06: Also wir können den Pick and Roll Defense reingehen als Beispiel.

00:26:09: Wir sind nicht konstant genug darin, über den Block rüberzukommen, wir bleiben viel zu viel hängen.

00:26:13: Um dann zu switchen.

00:26:14: Und um dann zu switchen.

00:26:15: Das ist ja genau aus meiner Sicht der Grund gewesen, warum wir solche Probleme hatten in der ersten Halbzeit gegen Quarkenbrück.

00:26:20: Warum das auf dem Feld passiert, ist es schwer zu sagen, weil jeden Tag im Training sieht es anders aus.

00:26:25: Und ich glaube, dass das für uns eher so ein Ding ist, dass wir dass wir teilweise zu sehr mit der Possession davor beschäftigt sind, dass wir in Gedanken sind, dass wir in so einen negativen Gedankenstudel reinkommen.

00:26:35: Wir hatten offensiv einen schlechten Possession, haben einen schlechten Wurf genommen oder haben was nicht getroffen.

00:26:40: Denkt noch für eine Sekunde nach, spielt es viel zu schnell dafür.

00:26:43: Und das ist gerade was, womit wir uns ganz viel beschäftigen, ist, dass wir es schaffen, auch als so junge Mannschaft, die wir sind, so eine Next-Play-Mentalität aufs Feld bringen.

00:26:52: Also bedeutet sozusagen, nicht mehr in dem zu sein, was noch vor zwanzig Sekunden war, sondern in jetzt zu sein.

00:26:58: Und das merkt man ganz oft, dass wir da deutlich einfach getroffen werden, dass wir so schlechte Offense haben und daraus kommt direkt eine schlechte Defense.

00:27:03: Und weil du eine schlechte Defense hast, dann bist du offensiv direkt wieder hektisch, weil du jetzt irgendwas erzwingen willst, um in so eine Downward Spiral im Prinzip kommen.

00:27:11: Für mich ist das sehr viel mental und weniger, haben wir die Qualität.

00:27:14: Weil dass wir die Qualität haben, das haben wir ja gezeigt jetzt auch gegen Wagenbrück in diesen... Das hat er ja auch

00:27:18: wieder gesehen.

00:27:19: ... in diesen dreißig

00:27:19: Minuten.

00:27:20: Ich glaube, an der Qualität mangelt es nicht.

00:27:21: Es mangelt daran, dass wir uns emotional mental aus diesem Sumpf rausziehen müssen, indem wir uns rein... Manifigriert haben.

00:27:28: Ja, aber da hilft vielleicht auch jemand, wenn jemand noch mehr Leadership-Qualität vielleicht mit übernimmt, der in dem Moment Ruhe reinbringt, vielleicht Struktur und der Mannschaft zeigt.

00:27:35: Ben Burnham war das beste Beispiel dafür.

00:27:38: Ich habe das Gefühl gehabt, der hat zu seiner Mannschaft gesagt, was auch immer heute passiert, ich nehme euch alle auf meine Schulter und trage euch höchstpersönlich über die Ziellinie.

00:27:45: Und ich glaube, da brauchen wir jemanden, der das für uns macht.

00:27:48: Das kann auch jedes Spiel ein anderer sein.

00:27:50: Das sehe ich auch so.

00:27:51: Und ich glaube, dass wir es schaffen müssen, als Gruppe einfach anders ins Spiel rein zu starten.

00:27:56: Also wir müssen Wege finden, mental von Anfang an da zu sein und diese Fehler abzustellen, die wir aktuell machen.

00:28:04: Weil wenn du solche Fehler machst und dazu deinen Wurf nicht triffst, dann ist kein Wunder, dass die Köpfe runtergehen und alle verunsichert sind.

00:28:09: Also muss man sich einfach aktiv rausziehen und erst mal das, was du kontrollieren kannst, musst du kontrollieren.

00:28:14: Kannst du kontrollieren, dass jeder Wurf reingeht, natürlich nicht.

00:28:16: Aber du kannst kontrollieren, ob du über diesen Blog drüber kommst.

00:28:19: Und es gibt schon ein paar kleine Details, an denen wir auch arbeiten gerade.

00:28:22: Es geht wahrscheinlich ein bisschen zu weit in jedes Detail reinzugehen, aber insbesondere unsere Positionierung abseits des Balles.

00:28:29: Wir sind teilweise zu weit von unserem Mann weg.

00:28:31: Wenn der Ball zu ihm geht, brauchen wir zu lange, um reinzukommen, um dann um den Block rumzukommen.

00:28:34: Es gibt schon ein paar Anhaltspunkte, an denen wir auch konkret arbeiten, um jetzt drüberzukommen, um es jetzt nicht so aussehen zu lassen.

00:28:40: Das ist jetzt nur Kopfsache, natürlich nicht.

00:28:43: Aber das ist schon auch ein großer Faktor.

00:28:45: Das Gute an der Situation ist, wir haben jetzt ein Auswärtsspiel, wo keiner erwartet, dass wir gewinnen.

00:28:50: Das heißt, wir können in diesem Spiel genau an den Punkten, die du gerade angesprochen hast, sehr gut arbeiten.

00:28:55: Ja, vor allem, weil wir jetzt einen Gegner haben, der wirklich gut ist.

00:28:58: Das heißt, man kann wirklich, sag ich mal, seine Skills und seine Taktik, die man jetzt hat, wirklich im Best Case-Szenario eigentlich mal testen in Hagen am Wochenende.

00:29:07: Und auch gerade diese Next-Play-Mentalität, weil gegen eine Mannschaft wie Hagen, wenn du da kurzüber nachdenkst, was gerade schief gelaufen ist, dann ist schon vorbei.

00:29:16: Das ist keine Chance.

00:29:17: Das heißt, du musst immer im Moment sein und das ist natürlich ein toller Test.

00:29:19: Deswegen

00:29:20: würde ich sagen, ich spiele jetzt lieber noch mal in Hagen, als hätte ich jetzt schon diesen vier Spiele Heimspiel Stretch, den wir vor uns haben.

00:29:26: Weil dann kommen vier Spiele Karlsruhe, Wolmierstädt, Göttingen und Karlsheim oder Karlsheim und Göttingen.

00:29:33: Heißt zwei Spiele, die du eigentlich daheim gewinnen musst diese Saison.

00:29:36: Karlsruhe ist mindestens genauso schwierig in der Saison gestartet wie wir.

00:29:40: Wollmerstedt hat zwar bewiesen, dass sie einen Aufsteiger sind, die was machen wollen, aber die gewinnen mal und dann verlieren sie aber auch wieder Hausruhe wie gegen Covent jetzt.

00:29:47: Also das heißt zwei Spiele, der musst du auch, glaube ich, von dir aussagen, die müssen wir gewinnen.

00:29:52: Klar.

00:29:54: Und dann hast du hoffentlich, sag ich mal, in den Köpfen so viel Selbstbewusstsein, aber vielleicht auch realistische Selbsteinschätzung, dass du gegen Teams wie Kreuzheim oder Göttingen dann auch mal in Überraschung landen kannst.

00:30:05: Weil mittlerweile müssen wir sagen, um den Saisonstart wieder irgendwie in die richtige Richtung zu drehen, müssen wir vielleicht auch zu Hause mal jemanden schlagen, den man eigentlich nicht immer schlägt.

00:30:13: Das stimmt und das ist ja sowieso der Anspruch.

00:30:14: Also ich meine, wenn ich eine Mannschaft bin, die die nach oben schielen will und nicht nur sich nach unten hin absichern will, dann ist ja auch klar, dass ich auch Mannschaften zur Hause schlagen will, auch auswärts, weil ich schlagen will, die über mir sind.

00:30:26: Also ich meine, das ist ja der Anspruch.

00:30:28: Der hat sich auch nicht geändert durch die aktuelle Situation aus meiner Sicht.

00:30:30: Der war von Anfang an da und so viel selbstbewusst sein sollten wir auch haben, dass wir, wenn wir auf der Spitze unseres Leistungsvermögens sind, dass wir auch in der Lage dazu sind, so eine Mannschaft richtig zu ärgern und dann natürlich auch mit dem Support unserer Fans zu Hause dann auch zu schlagen.

00:30:44: Das heißt, wir vertrauen darauf, die zweite Halbzeit gegen Atlent war eine Initialzündung für unsere Mannschaft, dass wir genau mit dieser Energie, mit diesem Mindset und mit diesem Selbstvertrauen in die nächsten Spiele gehen, weil ich glaube, wenn wir das machen und vielleicht so darauf noch eins draufsetzen können, dann sind wir an dem Punkt, wir haben viel über Erwartungshaltung gesprochen, dass diese Mannschaft, die Erwartungshaltung, die wir alle an sie hatten, die die Fans auch an dich und die Mannschaft hatten, dass wir das dann erfüllen können.

00:31:09: Genau so.

00:31:10: Dann sage ich... Danke fürs Zuschauen bei der bisher längsten Episode von BBC Beirut Kurzheit.

00:31:15: Ich glaube, es war wichtig, dass wir heute mal Sachen klar angesprochen haben, Flo.

00:31:19: Das erwarten alle auch von uns, dass wir nicht Sachen schön reden, sondern dass wir realistisch zu uns selbst sind, dass die Fans auch wissen, was sie von uns und der Mannschaft momentan erwarten können.

00:31:29: Und natürlich wollen wir alle, dass wir von den Rängen den besten möglichen Support weiter bekommen, dass niemand unsere Mannschaft aufgibt.

00:31:35: Wir alle wollen besser und erfolgreicher werden jeden Tag.

00:31:38: Jeder arbeitet hier hart daran, dass wir morgen besser sind, als wir es heute waren.

00:31:42: Und deswegen gehen wir zuversichtlich in die nächsten Spiele.

00:31:45: Und dann schauen wir mal, wo die Saison uns noch hin wird, Florian Dack.

00:31:48: Danke für deine Offenheit, dass du dir so viel Zeit genommen hast.

00:31:51: Gerne.

00:31:51: Und alles Gute beim Auswärtsspielen Hagen.

00:31:53: Danke dir.

00:31:54: Danke fürs Zuschauen.

00:31:55: Bis zum nächsten Mal.

00:31:56: Ciao.

00:32:11: Ciao.

00:32:20: It's BBC by Roy Kortside.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.