BBC Bayreuth Courtside Podcast #5 - Leroy Ikejiaku

Shownotes

In Folge 5 von BBC Bayreuth Courtside geht es ganz persönlich zu: Nachwuchsspieler Leroy Ikejiaku erzählt offen von seinem Weg vom Fußballplatz in Aachen bis in die ProA nach Bayreuth – inklusive College-Abenteuer in den USA, Heimweh, harter Trainingszeiten und seinem Durchbruch in der laufenden Saison.

Ihr erfahrt, wie Leroy Familie, Studium und Profisport unter einen Hut bekommt, warum Bayreuth genau der richtige Schritt für ihn war und was im Kopf eines 21-Jährigen vorgeht, wenn er plötzlich in der Overtime auf dem Feld steht – und liefert.

Ein Gespräch über Herkunft, Ehrgeiz, Träume und über einen jungen Spieler, der sich still und leise in die Rotation gespielt hat.

Transkript anzeigen

00:00:10:

00:00:18: Der Podcast wird präsentiert von VFM, deinem Versicherungsmakler.

00:00:25: Hallo Bayreuther Basketball-Fans und herzlich willkommen zu Folge.

00:00:28: fünf von BBC Bayreuth Core-Zeit.

00:00:30: Produziert vom Media Hub Bayreuth, präsentiert von der VFM-Gruppe.

00:00:34: Wir sind zurück aus der Nationalwirtschaftspause und jemand, der in den Wochen davor ordentlich abgeliefert hat, ist heute bei mir im Podcast zu Gast.

00:00:41: Schön, dass du da bist, Leroy Kijaku.

00:00:42: Danke schön.

00:00:44: Ja, Leroy, wie hast du denn die Pause verbracht?

00:00:47: Also ich war tatsächlich zu Hause, also in Aachen und hab da mit meiner Familie vor allem die Zeit verbracht und mit Freunden, die ich lange nicht mehr gesehen hatte und natürlich auch viel trainiert.

00:00:58: Also ja, also sehr entspannt würde ich mal eher sagen, aber auf jeden Fall meine Zeit genossen.

00:01:06: Jetzt hattest du letztes Wochenende auch Geburtstag, bist einundzwanzig geworden, alles gut und noch mal narschräglich.

00:01:10: Wie hast du denn dein Geburtstag gefeiert?

00:01:13: Also wir waren tatsächlich wieder dann hier.

00:01:15: Wir hatten mit der zweiten Mannschaft quasi ein Spiel gegen den Tabellen zweiten tatsächlich.

00:01:20: Und das haben wir dann auch erfolgreich mit, ich glaube, waren es jetzt acht Punkten oder so, gewonnen.

00:01:25: Relativ souverän und danach dann mit ein paar Teamkollegen waren wir dann noch ein bisschen auf dem Weihnachtsmarkt hier in Bayreuth oder im Winterdorf, ne?

00:01:34: Das habe ich hier, ne?

00:01:37: Von denen soll ich dich auch fragen, ob du deinen Winterdorf Hut noch hast.

00:01:40: Den hab ich mir aufgehangen zu Hause.

00:01:43: Der hängt da.

00:01:44: Sehr gut.

00:01:45: Gehen wir mal zurück in der Geschichte.

00:01:47: Wo warst du vor einigen Jahren?

00:01:49: Wahrscheinlich in Aachen.

00:01:50: Aber wie sind deine Familienverhältnisse?

00:01:53: Wie bist du da aufgewachsen?

00:01:54: Ich bin in Oberforstbach aufgewachsen.

00:01:57: Das sind so fünfzehn Minuten quasi von der Stadt entfernt.

00:02:01: Und da quasi in so einem kleinen, ich würd nicht sagen Dörfchen, aber so relativ ruhiger gegend.

00:02:09: Und ... ja.

00:02:10: Es klingt aber sehr behütet erst mal.

00:02:12: Ja,

00:02:13: ja.

00:02:13: Wie groß ist deine Familie?

00:02:15: Wir müssen uns ...

00:02:16: Also, ich habe tatsächlich vier Geschwister, oder mal kurz nachdenken, aber vier Geschwister.

00:02:22: Keinen vergessen.

00:02:23: Und also zwei Jüngere, die aber jetzt mittlerweile achtundundsechzehn sind.

00:02:28: Und dann noch ganz kleine.

00:02:31: Die sind neun und vier.

00:02:35: Und quasi von meiner ... von der Vaterseite sind die Jüngsten.

00:02:39: Und natürlich von meiner Mutter und meinem Vater, die beiden älteren.

00:02:44: Und ja.

00:02:45: Von wem kommt deine Familienname?

00:02:46: Ikit Jakku?

00:02:47: Aus Nigeria, also von meinem Vater.

00:02:50: Da hab ich auch sehr viel Bezug zu, also zu meiner nigranischen Familie vor allem auch.

00:02:54: Und

00:02:56: ja.

00:02:56: Warst du da schon mal vor Ort?

00:02:57: Ja, also ich war zweimal in Nigeria, aber da war ich ein bisschen kleiner.

00:03:02: Aber generell sind sie quasi sehr ... International unterwegs, würde ich mal sagen.

00:03:07: Also in Amerika, in London haben wir da ganz viel Familie und ... Ja.

00:03:12: Okay, cool.

00:03:14: Hast du noch weitere Vornamen?

00:03:15: Ich hab also einen Mitoname.

00:03:18: Also ist Ikenna.

00:03:20: Ist auch negrianisch.

00:03:23: Aber bei Lidoy haben sie sich eher für was Internationales entschieden.

00:03:26: Genau.

00:03:26: Ja,

00:03:27: verstehe.

00:03:28: Jetzt hast du aber, glaube ich, soweit ich weiß, in Aachen nicht direkt als Kind mit Basketball begonnen, oder?

00:03:32: So hat das erst mal andere Sportart.

00:03:35: Ja, genau.

00:03:36: Ich hatte vierzehn Jahre lang Fußball gespielt, dann auch bei Lichtenburg, das sagt bestimmt jetzt keinem was, aber da habe ich klein angefangen mit vier Jahren und dann bis um fünfzehn gespielt.

00:03:57: Das war halt erstmal mein Kindheitssport.

00:04:00: Ich habe mit Louis Nautom gesprochen, der wollte nicht zugeben, dass du der bessere Fußballer im Team wirst.

00:04:06: Das muss er leider akzeptieren.

00:04:07: Da habe ich ihm auch mehrmals schon gezeigt, dass das auf jeden Fall ein bisschen der Disco-Panz zwischen uns beiden ist.

00:04:13: Machen

00:04:14: wir da mal so eine kleine Challenge mit euch.

00:04:17: In welchem Alter bist du dann zum Basketball gekommen und wie kam es dazu?

00:04:22: Ich glaube, ich war dann frisch.

00:04:25: Alle haben natürlich gesagt, weil ich immer groß bin, fangen mit Basketball an.

00:04:29: Aber ich hatte halt die Liebe zum Fußball quasi früher entwickelt.

00:04:32: Und dann habe ich halt mit einem aus meiner Klasse damals, der hat mir dann gesagt, komm mal zum Training.

00:04:39: Da bin ich da hingekommen und das hat mir so viel Spaß gemacht.

00:04:42: Und dann habe ich natürlich angefangen, direkt.

00:04:46: Hast du vorher schon so hobbymäßig mal im Ball in der Hand?

00:04:48: Oder hast du eigentlich den Basketball gar nix im Hut gehabt?

00:04:50: Davor, also ich glaube mit ... ... vierzehn, fünfzehn hatte ich mal so ein bisschen mehr Ahnung oder hab in den Basketball ein bisschen reingeguckt, in die NBA natürlich.

00:04:59: Und dann so die Großname LeBron James und so was gehört.

00:05:03: Und aber nie so wirklich ... ... mit dem Ball, sondern eher nur im Fuß.

00:05:08: Ja.

00:05:09: Was war deine Position im Fußball?

00:05:10: Sechser und Innenverteidiger.

00:05:13: Die Länge gar nicht verkehrt eigentlich.

00:05:14: Ja,

00:05:14: genau.

00:05:16: Aber am Ende hat dann einfach Basketball mehr Spaß gemacht, oder?

00:05:19: Ja.

00:05:20: Also, ich hatte halt angefangen und dann quasi ... die Entwicklung hat mir sehr gefallen.

00:05:26: Also, dass besser werden quasi in dieser kurzen Zeit, hat mir halt quasi so diesen Ehrgeiz gegeben, würd ich mal sagen.

00:05:34: Das dann halt auch mit Fußball aufzuhören und dann mich auf Basketball zu konzentrieren.

00:05:40: Und das halt quasi so weiterzumachen und so hochvermöglicht

00:05:44: zu kommen.

00:05:45: Das heißt, du hast dann, ich glaube, bei der BG Aachen angefangen?

00:05:47: Genau.

00:05:47: Und dann, wie ging dann deine Basketball-Reise von daraus weiter?

00:05:50: Also, bei der BG habe ich angefangen, dann habe ich im nächsten Sommer, hatten wir dann ein Tryout in Düsseldorf bei den Art Giants für die NBBL.

00:05:59: Und dann bin ich damit meinen, ich glaube damals waren drei oder vier Aachener Kollegen hingefahren zum Tryout und dann wurden zwei von uns genommen.

00:06:08: Und ja, dann hatte ich da NBBL gespielt.

00:06:12: Und also quasi mein erstes Jahr.

00:06:15: Und dann, mein zweites Jahr NBBL, bin ich dann nach Leberkusen gegangen.

00:06:19: Kannst du dich abgeworben oder wolltest du anders hin?

00:06:21: Ja, also ich hatte geguckt.

00:06:23: Und damals war auch Jack Schneider, also der jetzige Coach von Trier.

00:06:28: Der hatte da, also es hat mir sehr gefallen, wie sein Spiel sie war.

00:06:31: Und was er halt zu mir gesagt hatte, was er für mich vor hätte, so Entwicklungsbasierend.

00:06:37: Und dann hab ich mir gedacht, also da bin ich auch mit M.E.

00:06:41: Olma.

00:06:41: Der hatte auch jetzt letztes Jahr bei Träge spielt.

00:06:44: Dann sind wir zusammen quasi nach Leverkusen gegangen.

00:06:47: Und ja, das war auch, glaub ich, eine sehr gute Entscheidung.

00:06:50: Das heißt, du bist aber nicht von Aachen gependelt, du hast dann dort quasi in Leverkusen

00:06:53: gewohnt?

00:06:54: Doch, doch.

00:06:55: Ja, auch in Düsseldor, also ich bin immer von Aachen.

00:06:57: Okay.

00:06:57: So zweieinhalb Stunden gefahren.

00:07:00: Genau.

00:07:00: Im Zug nach der Schule und ... ja.

00:07:05: was man nicht alles tut für den Sport.

00:07:06: Auf

00:07:06: jeden Fall.

00:07:07: Und dann hast du dich aber in die USA zu gehen, ans College zu wechseln.

00:07:12: War das ein Traum von dir?

00:07:14: Oder war Schachschneider jemand, der gesagt hat, Eli Roy probiert das aus oder wie kam es?

00:07:17: Also Jack hatte natürlich auch einen großen Anteil daran, dass ich überhaupt in nach Amerika gekommen bin, weil er damals den Martin Linsen, der hatte ein Coach in Amerika.

00:07:28: Hat

00:07:29: er jetzt auch in Dreh spielt

00:07:30: und mit ihm aufgestiegen ist?

00:07:31: Ja, genau.

00:07:32: Der hatte ein Coach in Amerika, der quasi auch Interesse an mir hatte und dadurch ist dann halt die Verbindung gekommen und es war für mich auch immer ein Traum quasi nach Amerika zu gehen.

00:07:42: Das war

00:07:43: Coach Lynch?

00:07:43: Coach Lynch,

00:07:44: genau.

00:07:46: Da halt zu spielen, weil es halt so.

00:07:50: Amerika ist natürlich Basketball, Land quasi und die NBA ist ja auch da und alles.

00:07:55: Du bist nach South Carolina, an die USC Salkahatchee.

00:08:00: Genau, ist das

00:08:00: richtig?

00:08:01: Ja, genau.

00:08:02: Das habe ich mal auch mal angeguckt, weil war mir natürlich jetzt erst mal kein Begriff, aber war das ein Junior College?

00:08:07: Genau, ja.

00:08:08: Okay, was mir aufgefallen ist, das ist ja ein Allendale in South

00:08:12: Carolina, oder?

00:08:13: Ja.

00:08:14: Und ich habe das zufällig mal recherchiert und da ist mir aufgefallen, dieses College ist ursprünglich mal aus einer Initiative von drei Counties entstanden, nämlich von Allendale, Hampton und Bamberg.

00:08:24: Echt?

00:08:24: Ja.

00:08:25: Also ich fand es lustig, es ist ein Ort, der Bamberg heißt.

00:08:28: Warst du mal in Bamberg County zu?

00:08:29: Nee,

00:08:30: tatsächlich nicht.

00:08:30: Das

00:08:30: ist aber gar nicht so weit weg von Ellen.

00:08:32: Okay,

00:08:32: ja.

00:08:33: Fand ich nur witzig, weil wir sind ja quasi auch nahe hier in Deutschland am Bamberg County.

00:08:38: Übrigens, warst du auch im selben Bundesstaat wie Tashi Kelly, der in den Schärfsten gespielt hat, aber es hat auch nie über einen mitgenommen.

00:08:43: Nee, leider nicht.

00:08:44: Hätte er sein können.

00:08:48: Im Jahr drauf hast du aber dann das College gewechselt, was war da der Hintergrund?

00:08:52: Also ich wollte natürlich immer weiter nach oben quasi und da war halt der nächste Schritt, dass ich quasi ins NIA wechsel.

00:09:01: Also das ist quasi die Liga quasi unter der NCAA.

00:09:03: Da hat der Horatian

00:09:04: Mart übrigens gespielt

00:09:05: in der NIA.

00:09:06: Ja, und da hat Coach Ireland damals, hat mich da quasi recruited sozusagen und es hat mir halt alles sehr gefallen, was er da Mir gesagt hat und das Team war auch sehr gut.

00:09:19: Und ja, das war dann quasi ... Das war an

00:09:22: Dalton State College in Georgia.

00:09:26: Wie würdest du so grundsätzlich deine zwei Jahre am College beschreiben?

00:09:29: Also was hast du damit genommen?

00:09:31: Was hast du gelernt?

00:09:31: Wie hat dir die Zeit gefallen?

00:09:33: Also mir hat sehr gefallen.

00:09:34: Es ist natürlich ein sehr großer Unterschied zu Deutschland.

00:09:37: Also man hat ... Die Lebensweise ist anders, man lebt tagtäglich anders.

00:09:43: Die Trainingszeiten vor allem sind auch anders.

00:09:45: Also man trainiert teilweise so um sechs Uhr morgens, fünf Uhr morgens und es hat mir sehr gefallen.

00:09:53: Also ich habe glaube ich auch sehr viel gelernt.

00:09:55: Also ich glaube ich bin auch einfach, ich würde sagen über die Zeit natürlich reifer geworden und ich finde auch Basketballerisch habe ich mich auch da sehr gut weiter entwickelt.

00:10:05: Und es hat mir auch sehr geholfen, einfach zu sehen, wie viele verschiedene Menschen es gibt, tatsächlich auch.

00:10:12: Also so wie viele, ja, wie soll ich sagen...

00:10:16: So meinst du hier auch?

00:10:18: Ja, genau, ja.

00:10:19: Also was so verschiedene Menschen denken.

00:10:21: Und ich würde sagen, so All In All war es ein sehr, also sehr, sehr guter Erfahrung

00:10:27: für mich.

00:10:28: Dennoch hat es sich dann nach dem zweiten Jahr zurück in die Heimat gezogen.

00:10:31: War das dann auch so eine bewusste Entscheidung?

00:10:32: Oder hat ihr dort bisschen die Perspektive gefehlt?

00:10:35: Ja, also dort war halt die Perspektive nicht so, dass ich mich also persönlich, dass ich dachte, dass ich halt so den nächsten großen Schritt dort machen kann.

00:10:44: Also ich hätte auch dort bleiben können, aber es war mir jetzt so, dass ich auch Deutschland gesehen hatte und in Deutschland vor allem mit den deutschen Also großen Spielern, die waren halt hier sehr gefragt.

00:10:58: Und da hatte ich dann halt auch mit meinem Agenten gesprochen und alles.

00:11:01: Und ja, ich hatte dann auch mein zweites Jahr nämlich auch ein Ratchet-Jahr gemacht, also bei Dortmund State.

00:11:09: Und das heißt, ich hatte quasi nur fünf Spiele gemacht.

00:11:13: Und dort halt, dass quasi meine Eligibility nicht zählt, also dass ich quasi immer noch ein... Softmore wäre im nächsten Jahr.

00:11:23: Das ist ein bisschen schwer zu erklären.

00:11:25: Man hat ja vier College-Jahre in den USA.

00:11:26: Genau.

00:11:30: Dann hatte ich halt an Deutschland gedacht.

00:11:33: Zu Hause natürlich.

00:11:35: Man hat die Familie auch sehr vermisst, muss ich auch sagen.

00:11:39: Es ist halt alles, ich würde sagen, familiärer ein bisschen.

00:11:43: In Deutschland, vor allem in den deutschen Teams.

00:11:45: Das habe ich vermisst und deswegen wollte ich ... Das war auch

00:11:50: eine emotionale Entscheidung unter anderem.

00:11:52: Aber nach was hast du dann genau gesucht?

00:11:54: Also du wolltest quasi einen Ort, wo du dich weiterentwickeln kannst, wo du eine Perspektive hast, bestenfalls auch irgendwie was längerfristig ist.

00:12:02: Wie war dann Bayreuth auf der Liste?

00:12:03: Also natürlich, also ich hatte ein paar andere Optionen auch, aber ich hatte dann Bayreuth gesehen und das Bayreuth-Angebot hat mir sehr gefallen, vor allem weil halt auch Spieler sind oder hier Spieler waren, die halt älter als ich sind und die halt schon auf einem Level gespielt hatten wie Nat wie Mo auf BBL-Niveau, die von denen ich dann halt auch viel lernen konnte.

00:12:26: Das war mir halt das Wichtigste vor allem, weil mir das so auch ein bisschen in Amerika gefehlt hatte von so älteren Spielern, die schon Erfahrung hatten auf dem höchsten Niveau, davon halt zu lernen.

00:12:37: Und der Standort Bayreuth hat mir halt auch Eigentlich ganz gut gefallen, vor allem auch wegen der Uni, also dass ich dann hier auch gleichzeitig studieren kann.

00:12:47: Das

00:12:50: ist das Gesamtpaket hat für dich gepasst von dem, was du erwartet hast.

00:12:54: Aber wahrscheinlich, wenn man sich so, du hast ja ein drei Jahresvertrag bei uns unterschrieben, wahrscheinlich denkt man sich da erst mal, okay, ich muss da jetzt wahrscheinlich erst mal irgendwie ankommen, reinwachsen.

00:13:02: Es war ja auch klar, dass du auch Minuten in der Regionalliga bekommen sollst und in der Pro A halb mal schauen, wie es so läuft.

00:13:09: Wie waren aber so für dich deine Erwartungen in der Pre-Season?

00:13:12: Also, warst du da sehr ergeizig und wolltest, dass du sofort auf das Level kommst oder was hast du dir da vorgenommen?

00:13:17: Also, ich wollte mich natürlich erst mal zeigen, also was ich kann quasi und mir also zeigen, dass ich quasi auch auf dem Level spielen kann.

00:13:25: Und das war mir halt auch in der Pre-Season halt sehr wichtig, dass ich dann halt quasi meine Stärken, die ich habe, zeige, um dann quasi ... Ja, meine bisherige Entwicklung, die ich hatte in den vier Jahren davor, halt quasi aus Paket bekomme.

00:13:41: Und ...

00:13:44: ja.

00:13:44: Mhm.

00:13:46: Jetzt war es ja so, dass man in der Pre-Season schon gemerkt hat, dass Florian Medell dir immer schon wieder mal Minuten gegeben hatte in der Rotation, um, wie du es eben selber gesagt hast, so ein bisschen zu zeigen, was du drauf hast.

00:13:55: Hast du dir da schon Hoffnung gemacht, dass du eventuell auch fester Bestandteil der Rotation in der PoA sein könntest?

00:14:01: Also, man träumt natürlich immer, also sehr viel und ... Es war mir jetzt nicht, also noch gar nicht im Sinne, dass ich jetzt besser Bestandteil von der Rotation oder so werde oder quasi so viel spielen würde.

00:14:14: Aber ich habe natürlich immer alles gegeben, um genau da hinzukommen.

00:14:17: Und ja, dann begeben sich halt Optionen wie die letzten Spiele, wo ich dann halt auch mehr... Kommen wir gleich drauf?

00:14:24: Genau, ja, mehr gespielt hatte

00:14:25: und ja.

00:14:27: Genau, die ersten Spiele in der Saison, hast du immer mal wieder so fünf, sechs, sieben Minuten irgendwo abgegriffen, bist mit reingeworfen worden, dann kamst du das Spiegel gegen Wolmiestädt.

00:14:36: Das war für mich aus meiner Sicht trotzdem so ein kleiner Changing Moment für dich.

00:14:41: Unsere Big Men waren ausgefault, das Spiel ging in zwei Verlängerungen.

00:14:45: Unser Coach bringt dich in der Overtime.

00:14:48: Und du machst vor allem in der Defensive echte Big Plays, die uns geholfen haben, das Spiel zu gewinnen.

00:14:53: Aber was hast du dir da so in dem Moment gedacht, so, wenn du aus Feld kommst, okay, Overtime?

00:14:57: Und ich muss jetzt meinen Mann stehen.

00:14:58: Was geht dir da durch den Kopf in dem Moment?

00:15:00: Also eigentlich nicht viel.

00:15:02: Also ich würde sagen, dass quasi man kommt drauf und man muss erstmal ruhig bleiben und einfach das ... machen, was man kann oder was man am besten kann.

00:15:13: Und das war halt für mich halt quasi in der Defensive, dass ich halt einfach so viel oder alles gebe, was ich geben kann.

00:15:20: Und das hat dann auch sehr gut funktioniert zum Glück.

00:15:24: Und ja, es hat auch sehr viel Spaß gemacht, muss ich sagen.

00:15:30: Grundsätzlich find ich, merkt man grad bei den jungen Spielern, die wir haben, also bei dir, bei Noah, aber auch bei Sentir, dass ihr extrem unbekümmert seid, wenn ihr aufs Feld kommt.

00:15:38: Also man merkt da überhaupt keine Unsicherheit oder Angst oder irgendwas.

00:15:42: Ist das eher so euer Charakter, weil ihr alle so seid?

00:15:44: Oder ist das auch, weil der Coach euch einfach erlaubt, auch ein Notfallfehler zu machen, ohne die zu bestrafen?

00:15:49: Ja, also ich würd sagen, im Training vor allem, kriegen wir immer die Chance, ja alles zu geben oder alle verschiedene Situationen zu machen, die wir halt quasi ... machen wollen.

00:15:59: oder und bei jedem Fehler oder so sagt dann coach natürlich was was hätte besser sein können und das nimmt man dann so an.

00:16:07: und aber er wird nie quasi sauer.

00:16:11: auf etwas was ein junger Spieler falsch macht würde ich mal so sagen.

00:16:14: so da ist er halt.

00:16:16: also steht sehr hinter uns würde ich auch sagen und ist halt immer bereit uns die chancen auch zu geben.

00:16:23: und wenn wir die chancen nutzen bekommen wir natürlich auch mehr Chancen.

00:16:26: und wenn nicht, dann ist es halt so, dass man halt noch mal mehr arbeiten muss.

00:16:30: Das ist ja auch eine super Voraussetzung, um zu wachsen.

00:16:32: Jetzt könnte man ja meinen, dass das Ding gegen Wollmilchstedt war, so eine Eintagsfliege, weil wir auch Fault Trouble hatten, aber jetzt hast du dann gegen Göttingen, siebzehn Minuten bekommen, gegen Nürnberg, vierzehn Minuten bekommen, hast die auch echt wieder wirklich effektiv genutzt.

00:16:44: Fühlt sich damit jedem Einsatz auch Wohle auf dem Feld in der Pro-A, weil du weißt, das Level ist gar nicht.

00:16:49: Zu hoch für mich.

00:16:50: Ja, also natürlich fühlt man sich, als Wohler, wie du schon gesagt hattest, also man kommt immer mehr in diesen Groove, würde ich mal sagen, rein.

00:16:59: Also wie die Gegner sind, wie die Gegner spielen, die Spielzüge, wie hart sie quasi fühlen sich spielen und alles.

00:17:05: Also da ist man immer mit von Spiel zu Spiel, fühlt man sich, glaube ich, noch mal mehr Wohler.

00:17:11: Da war es auch am Anfang bei mir, dass ich dann immer so ein bisschen mich noch nicht so ganz gefunden hatte in manchen Situationen, aber jetzt auf jeden Fall

00:17:18: mehr und mehr.

00:17:20: Der Coach hat mir verraten, ich hoffe, ich darf das hier erzählen, dass du von allen Spielern in unserem Kader das beste Defensive-On-Court-Net-Rating hast.

00:17:28: Also für die Leute, die das nicht wissen, wenn du am Feld bist, machen unsere Gegner die wenigsten Punkte.

00:17:32: Das ist schon cool, oder?

00:17:35: Ja, das wusste ich tatsächlich gar nicht, aber das

00:17:37: ist ... Vorher war wahrscheinlich, das Sample-Size ist noch relativ klein, aber jetzt grad durch die Spiele, wo du mehr Minuten bekommen hast, haben sie hinterher festgestellt, dass du auf dem Feld bist, dann hat der Gegner durchaus schwieriger.

00:17:48: Woran liegt es, denkst du?

00:17:49: Also ich würde sagen, ich habe natürlich eine Länge, die ich quasi ausstrahle, unter dem Kopf vor allem.

00:17:57: Das war halt immer meine Identität, würde ich mal sagen, dass ich quasi auf der Defensive immer da bin und jeden Wurf, quasi Konteste, den ich kann oder den ich kontesten kann.

00:18:09: Und ich finde auch unsere Graz machen das auch sehr gut.

00:18:14: vor allem in unserer Pick-and-Roll-Defense, dass ich dann quasi nur meine Hände quasi ausstrecken muss und zurückgehen muss und wieder vorherkommen.

00:18:23: Und ja, das ist sehr gut.

00:18:26: Heißt,

00:18:27: größte Baustelle bleibt vielleicht noch Volltrouble?

00:18:30: Das, ja, auf jeden Fall.

00:18:32: Ist wahrscheinlich auch ein Erfahrungswert,

00:18:33: zu wissen,

00:18:34: wann muss ich die Hände weglassen, wann darf ich jetzt keinen Schritt mehr reinmachen?

00:18:38: Ja.

00:18:38: Also, wir gehen mal davon aus, weil das ist ja, glaube ich, so, dass ich ... Vielleicht das Einzige, was deine Spielzeit limitiert, dann

00:18:42: auch noch.

00:18:43: Ja, auf jeden Fall.

00:18:45: Jetzt spielst du ja zeitgleich auch noch in unserer zweiten Mannschaft.

00:18:48: Da kommt es natürlich auch mal, dass du das zu ein manchen Tagen sogar zwei Spiele bestreiten musst, also je nachdem, wie weit wir auseinander liegen.

00:18:55: Wie bringst du das so unter einen Hut?

00:18:57: Also das funktioniert eigentlich sehr gut.

00:18:59: Also Tim Nee ist der Head Coach, der sorgt immer dafür, dass wir halt quasi in den Minuten spielen, die halt wichtig für das Team sind, sodass wir dann halt auch gewinnen.

00:19:06: Also es läuft ja auch sehr gut.

00:19:08: Wir sind ja jetzt, glaube ich, acht, null, sieben, null oder so.

00:19:11: Und dann spielen wir halt quasi, also Noah und ich, unsere Minuten, quasi so, ich glaube, fünfzehn, zehn, zwölf Minuten, in denen es halt wichtig ist.

00:19:21: Und dann kommen wir nochmal in die Pro A und das ist dann eigentlich ... Also ich fühle mich dann quasi noch mal direkt ready, weil man dann quasi schon gespielt hatte und dann ist man direkt schon dabei quasi im Spielflow.

00:19:33: Ist es auch gut so fürs Mindset, dass du nebenbei noch in dem Team spielst, dass alle Spiele gewinnt?

00:19:37: Weil ab und zu wird man trotzdem mal so ein positives Erlebnis haben, oder?

00:19:40: Ja, also auf jeden Fall ist das natürlich schön, wenn man gewinnt.

00:19:44: Aber ich finde es auch wichtig, dass man auch, also manchmal auch verliert, aber ... Vor allem im zweiten Team kann man halt eher zeigen, oder könnte ich mich quasi eher nochmal meine anderen spielerischen Qualitäten zeigen, glaube ich, als in der Pro A. Und deswegen ist es mir, glaube ich, auch sehr gut, als ich

00:20:06: da auch.

00:20:09: Du hast vorhin schon mal gesagt, du studierst ja nebenbei auch noch im Bayreuth.

00:20:11: Du hast jetzt Sportökonomie angefangen.

00:20:13: Das heißt, du hast noch zusätzlich einen Baustein, den du irgendwie mit rein... Wie klappt das mit dem Studium?

00:20:18: Wie macht das Spaß bisher?

00:20:19: Ja, also auf jeden Fall.

00:20:20: Also die Leute, muss ich sagen, sind sehr, sehr nett und sehr, sehr... Also sehr aufschließend oder ja...

00:20:30: Offen einfach.

00:20:31: Offen, genau.

00:20:32: Und es ist natürlich an manchen Tagen sehr schwer mit Pro-Art-Training vor allem, das halt unter den Hut zu bekommen, weil manche Vorlesungen und Übungen quasi in der Zeit sind, wo genau dieses ist.

00:20:44: Aber wir arbeiten da, also ich arbeite da quasi auch mit dem Uwe zusammen, dass das quasi so zu den Veranstaltungen, die halt ... essentiell sind oder die halt, wo man hingehen muss, dass ich auf jeden Fall da bin.

00:21:00: Und das haben wir dann auch so gelegt und das funktioniert eigentlich auch so.

00:21:03: Wir sind dozent von der Uni?

00:21:04: Ja, genau.

00:21:05: Und ich versuche es einfach zu ermöglichen, dass du Profisportler und Student

00:21:09: gleichzeitig

00:21:09: sein kannst.

00:21:11: Jetzt geht's am Sonntag gegen Leverkusen.

00:21:13: Hast du ja zumindest mal so eine Historie über MBBL gespielt?

00:21:16: Hast du noch irgendeine Verbindung zu dir an aktuellen Kader?

00:21:18: Hast du da jemanden geschafft aus der MBBL, mit dem du damals gespielt hast?

00:21:21: Ja, also Kalinita und David Koch und Lars Kremer.

00:21:25: Mit denen hatte ich zusammen MBBL gespielt.

00:21:28: Die bekommen leider gerade noch nicht aktuell die Chance, die Sie meiner Meinung nach verdienen könnten, aber mit denen hat dich zusammengespielt und die müssen auch eigentlich am Sonntag dann dabei sein.

00:21:41: Okay, aber bist du da trotzdem noch mal anders motiviert, wenn du jetzt gegen die Jungs dann spielst?

00:21:45: oder ist das einfach alles wie immer?

00:21:47: Also natürlich ein bisschen mehr, ist man natürlich ein bisschen mehr motiviert und vor allem weil man halt auch dann alte Gesichter wieder sieht, also den Physio, vor allem kenne ich auch noch den Mauritz.

00:21:57: Und dann ist man natürlich noch mal ein bisschen extra motiviert, aber es ist eigentlich wie jedes andere Spiel.

00:22:04: Also, die gleiche Vorbereitung und ... ja.

00:22:08: Ja, genau.

00:22:09: Für Bayreuth heißt es eh wiedersehen.

00:22:10: Mit alten Bekannten.

00:22:11: Mike Koch ist ja so eine Bayreuth-Basketball-Legende.

00:22:13: Hansi Gnad hat auch mal hier gespielt.

00:22:14: Also, insofern wird das vielleicht so ein großes Wiedersehen für alle, für dich ja dann auch.

00:22:20: Hast du dir Ziele für den Rest des Saisons gesteckt?

00:22:22: Oder schaust du einfach, wo die Reise hingeht?

00:22:24: Ich glaube, ich gehe eher so von Spiel zu Spiel.

00:22:26: Also dass ich quasi immer bei jedem Spiel hundert Prozent gebe und dann mir kein richtiges, also natürlich das Ziel ist so viel zu spielen wie man kann, aber da gehe ich halt eher lieber von Spiel zu Spiel und versuche immer meinen Job zu machen und quasi das Beste beizutragen.

00:22:46: Aber kurzfristig ist das Ziel erstmal den dritten Heimstieg zu holen,

00:22:49: oder?

00:22:49: Genau, ja, das ist richtig.

00:22:51: Deswegen, Sonntag, fünfzehn Uhr, dreißig, das legendäre Duell der achtziger, neunziger Jahre.

00:22:56: Bayreuth gegen Leverkusen, es gab insgesamt vierundsechzig Spiele schon zwischen beiden Mannschaften.

00:23:01: Am Sonntag ist das allererste in der zweiten Bundesliga.

00:23:04: Also auf dem Level gab's das noch nie.

00:23:06: Können wir sagen, kommt alle zahlreichen die Halle, unterstützt unsere Jungs, dass es diesen dritten Heimseek gegen Leverkusen gibt.

00:23:12: Vielen lieben Dank, dass du heute da warst, Leroy.

00:23:14: Ich hab zu danken.

00:23:15: Alles Gute, bleibt verletzungsfrei und mach genauso weiter wie du jetzt vor der Fieberbreak aufgehört

00:23:19: hast.

00:23:21: Dann bleibt mir noch übrig zu sagen, danke an den Mediahab Bayreuth für die Produktion des Podcasts und die Unterstützung an die VFM-Gruppe rund um Klaus Liebig.

00:23:28: Und dann bis zum nächsten Mal wieder bei BBC Bayreuth,

00:23:48: Quartzheim.

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